Serres und die jungfräuliche Maria

Wer Michel Serres nicht kennt, ist deshalb kein unbelesener Ignorant. Ich wurde auch erst durch den frankophilen Starphilosophen Peter Sloterdijk auf ihn aufmerksam. So nahm ich mir zu Weihnachten (anlässlich Jesus Geburt) Serres jüngstes – und definitiv letztes – Werk zur Hand: „Das Verbindende“ – eine Sammlung von Essays religiöser Art. Darin prophezeit der Achtundachtzigjährige kurz vor seinem Tod, dass auf unser analytisches Zeitalter der Trennung und Zerstörung bald ein neues folgen wird:  Eines der Verbindungen wird anbrechen.

Michel Serres – „Das Verbindende“

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Eunuchen für das Himmelreich

Probleme mit dem Nachfolger?
Prof. Dr. Wolfgang Klosterhalfen

Wie wir alle aus aktuellem Anlass wissen, ist Sex für unsere Kirchen ein recht heißes Eisen. Deshalb habe ich geschaut, was uns unsere Bibel dazu lehrt. Im Mittelstück des fünfteiligen Pentateuch – dem Buch Levitikus – bin ich fündig geworden. Dort offenbart Jahwe seinem Propheten Moses die Lebensordnung für Israel als „heiliges und priesterliches Volk“. Ein Buch, in dem er von der Wiege bis zur Bahre alles genau regelt. Natürlich auch den Sex, dessen Vorschriften die „Reimbibel“ von Dr. Wolfgang Klosterhalfen amüsant zusammenfasst

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War Jesus Antisemit?

Tempelberg Jerusalem
Der Tempelberg in Jerusalem: Heiliges Zentrum der Monotheisten (Foto:wikipedia)

Jesus Bücher gibt es massenhaft. Die meisten bewegen sich in einem bewusst religiösen Fahrwasser. Nur wenige setzen sich mit den ursprünglichen Quellen auseinander. Eine rare Ausnahme bildet das im Corona-Lockdown erschienene „Jesus trifft Buddha“ als „Das atheistische Evangelium“. Verfasst von einem Anonymus Karl Kolm, der Jesus Kampf gegen ein versteinertes Judentum so bringt, wie Jesus das laut den Evangelien möglicherweise selbst erlebt hat. Der in einer Neuübersetzung der Evangelien dessen kurze Schaffensperiode in eine zeitlich logische Abfolge bringt. So entsteht plötzlich ein Mensch aus Fleisch und Blut, der gegen ein schon damals veraltetes Gottesbild ankämpft. Der erkannt hat, dass Religionen zwar ein Segen, aber auch ein Fluch sein können. „War Jesus Antisemit?“ weiterlesen

„Jessas Marandjosef“

Schon wieder ein neues Jesus-Buch!

„JessasMaria“ – das ist laut bayrischen Wörterbuch ein Ausdruck des Erstaunens oder Erschreckens. Das sagen vielleicht auch manche, wenn sie von einem neuen Jesus-Buch hören. Denn Bücher über das Leben Jesus füllen schon ganze Bibliotheken. Was kann da Karl Kolm in „JESUS trifft BUDDHA“ noch Neues bringen? Es ist auch nicht das erste Buch, das die äußere Parallelität der Buddha- und Jesus-Erzählungen abhandelt. Vorweihnachtlich interessant ist auf jeden Fall die Geburtslegende:

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